«Wenn man das live sieht, realisiert man, was für ein Privileg wir hier in der Schweiz haben»

Rund 770 Millionen Menschen haben weltweit keinen gesicherten Zugang zu sauberem Trinkwasser. Viva con Agua unternimmt alles, um dies zu ändern. Smile unterstützt die NGO dabei als Partner mit finanziellen Mitteln und Kulturveranstaltungen. 2020 übernahm die Online-Versicherung die Patenschaft für ein südafrikanisches Schulprojekt. Was wurde mit der Patenschaft erreicht? Und welche Projekte erwarten uns in Zukunft? Lucrezia Mazzola von Smile und die Viva con Agua Geschäftsleiterin Cindy Zollinger verraten alle Einzelheiten.

«Die Welt für heutige und künftige Generationen positiver gestalten», das ist der Anspruch von Smile. Deswegen hat die Online-Versicherung unter dem Namen smile.green Engagements diverse Nachhaltigkeitsprojekte lanciert. Dazu gehört auch die Unterstützung von Trinkwasser-Projekten der NGO Viva con Agua. Aber warum geht eine Versicherung überhaupt eine Partnerschaft mit einer NGO rein? «Wir wollen der Gesellschaft etwas zurückgeben und Viva con Agua ist der ideale Partner dafür. Denn es gibt eigentlich kein nobleres Ziel als sauberes Trinkwasser für alle», erklärt Lucrezia Mazzola. Sie ist Customer Experience Managerin bei Smile und koordiniert die Zusammenarbeit mit der karitativen Organisation.

Enge Zusammenarbeit zwischen NGO und Online-Versicherung

Die Partnerschaft zwischen Smile und Viva con Agua besteht schon seit 2019. Während diesen drei Jahren haben Lucrezia und ihr Team viele innovative Projekte lanciert: Eine NFT-Auktion mit dem Influencer Zeki, actionreiche Sport-Events oder auch Konzerte mit grossartigen Künstlerinnen. Immer mit dem Ziel, möglichst viel Spenden für VcA einzusammeln. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter werden fürs Thema sensibilisiert und arbeiten ehrenamtlich an Veranstaltungen. Und natürlich werden auch die Smile User fortlaufend über die Wasser-Projekte informiert», führt Lucrezia aus.

Das Engagement geht über Events hinaus: «Smile User können ihre Rewards-Punkte in der Smile App direkt an Viva con Agua spenden. Du vollbringst eine gute Tat, und musst dafür nicht mal was zahlen.

Eine Smile-Patenschaft für Schulprojekte in Südafrika

In 2020 hat Smile eine Patenschaft für ein Wasser-Projekt von Viva con Agua an südafrikanischen Schulen übernommen. Von Seiten Viva con Agua hat Cindy Zollinger dieses Projekt eng begleitet. Als Co-Geschäftsleiterin ist sie u.a. für Budgets, institutionelles Fundraising und die Wasserprojekte zuständig. Die 29-jährige Kreuzlingerin arbeitet seit 4 ½ Jahren bei Viva con Agua, wo sie als Praktikantin anfing und heute als Co-Geschäftsleiterin tätig ist.

«Wir sind Smile sehr dankbar, dass sie uns nun seit mehr als drei Jahren aktiv unterstützen. Für uns ist es entscheidend, langfristig mit Partnern zu arbeiten. Denn nur so können wir wirklich etwas bewegen.»

Smile amtet bei eurem Schulprojekt am Ostkap in Südafrika als Pate. Wie sah die Situation vor Projektstart 2019 aus?

Für uns in der Schweiz ist es unvorstellbar, dass es an Schulen kein sauberes Trinkwasser oder nicht funktionierende Toiletten gibt. In vielen Schulen in der Provinz Ostkap ist das leider der Alltag. Oftmals fehlt es an der grundlegendsten Sanitär-Infrastruktur. Das hat zur Folge, dass es für Kinder nicht genügend sauber Trinkwasser hat oder sie gar verunreinigtes Wasser trinken müssen. Und keine andere Möglichkeit haben, als ihre Notdurft im Freien zu verrichten. Dadurch sind sie anfälliger für Krankheiten wie Darmwürmer oder Bindehautentzündungen. Das wiederum hält sie vom Unterricht fern, was wiederum zu schlechteren Schulleistungen führt. Ein richtiger Teufelskreis.
 

Was habt ihr mit dem Projekt erreicht?

Dank dieses Projekts profitieren nun insgesamt 20'000 Schülerinnen und Schüler am Ostkap von einem Zugang zu sauberem Trinkwasser und sanitären Anlagen. Allein in Jahr 2022 konnten wir an 15 Schulen die WASH-Infrastruktur, sprich Toiletten, Handwaschanlagen und/oder Regenwassertanks, sanieren oder ausbauen. In all unseren Projekten ist es für uns grundlegend, einen ganzheitlichen Ansatz zu verfolgen, weshalb nicht nur der Bau und die Sanierung von WASH-Infrastruktur verbessert wird, sondern die Kinder zusätzlich für den Umgang mit Wasser und Hygiene sensibilisiert werden.

Du warst selbst in Südafrika vor Ort. Was für Erkenntnisse nimmst du mit?

Besonders in Erinnerung geblieben sind mir die Menschen: Natürlich unser lokales Projektteam, aber auch sonst traf ich jede Menge inspirierender Menschen. Auch die ganzen Toiletten und Wassertanks zu sehen, die gebaut wurden, war sehr beeindruckend. Klar gab es auch weniger schöne Momente: Durch Corona wurde der Zugang zu sauberem Trinkwasser für viele in Südafrika weiter erschwert. Gerade für Obdachlose ist die Situation prekär. Zudem haben wir eine Schule in der Region Bulungula besucht, die gar keine funktionierende Toilette hatte. Wenn man das live sieht, realisiert man, was für ein Privileg wir hier in der Schweiz haben.

Diese Erfahrungen waren aber auch ein grosser Motivations-Booster: Es hat mir nochmals gezeigt, wie wichtig unsere Arbeit ist und viel wir mit unseren Projekten bewirken können. Daraus konnte ich bei der Rückkehr in die Schweiz viel Kraft ziehen.

Was können wir in den kommenden Monaten von der Partnerschaft Smile und Viva con Agua erwarten?

Das nächste gemeinsame Fokusprojekt startet 2023 in Uganda. Denn in Uganda ist die Wasser- und Hygienesituation an den Schulen ebenfalls prekär: In der Hauptstadt Kampala und dem städtischen Bezirk Wakiso verfügen nur 58% der Grundschulen über eine Wasserversorgung. Und 44% der Grundschulen können den Kindern aktuell keine Handwaschmöglichkeiten bieten. Das wollen wir ändern. Insgesamt wollen wir die Trinkwasser- und Hygienesituationen an 60 Schulen verbessern. Davon würden rund 48'000 Schulkinder profitieren.

Für 2023 hat sich Smile etwas Aussergewöhnliches ausgedacht: Und zwar den ersten Smile X Viva con Agua Charity Anlass mit Smile Kunden, der am 30. März 2023 stattfindet: «Der ganze Event steht im Zeichen des Wassers. Es wird u.a. Konzerte von Naomi Lareine sowie Baschi geben, und auch sonst können sich die Smile Kunden auf viele Überraschungen freuen», verrät Lucrezia.